Die Koloskopie (Darmspiegelung) bezeichnet die ambulant erfolgende, endoskopische Untersuchung des Dickdarms (Kolons) sowie des letzten Dünndarmabschnitts.
Was genau geschieht bei der Koloskopie und wie oft ist sie empfehlenswert? Wir beantworten Ihnen die häufigsten Fragen.
Wann ist eine Koloskopie angezeigt?
Eine Darmspiegelung kann entweder prophylaktisch als Vorsorgeuntersuchung oder diagnostisch aufgrund von bestehenden Beschwerden erfolgen, ferner auch als Kontrolluntersuchung.
Allgemein gelten die folgenden Indikationen:
- Ein Alter von 50 Jahren oder mehr
- Bestimmte Krebsformen im Verwandtenkreis
- Schwarzer Stuhl (Teerstuhl)
- Blutige Beimengungen im Stuhl
- Verdauungsbeschwerden unbekannter Ursache über einen längeren Zeitraum
- Mittel- oder Unterbauchschmerzen unbekannter Ursache
- Kontrolluntersuchung nach bestimmten Therapiemaßnahmen
- Verdacht auf eine Tumorerkrankung
- Metastasen mit unbekanntem Primärtumor
Trifft einer der genannten Punkte auf Sie zu, zögern Sie nicht, einen Beratungstermin in der Gastroenterologie Berlin zu vereinbaren. Unser erfahrenes Spezialistenteam wird Sie ausführlich aufklären, beraten und gegebenenfalls die bevorstehende Untersuchung planen.
Tritt in Ihrem Verwandtenkreis eine erbliche Form des kolorektalen Karzinoms auf, sollte Ihre erste Vorsorgeuntersuchung erheblich früher als mit 50 Jahren erfolgen. Auch sind deutlich geringere Abstände zwischen den nachfolgenden Darmspiegelungen anzuraten. Die konkreten Empfehlungen hängen von der Krebsart und dem Zeitpunkt der Diagnosestellung bei dem betroffenen Verwandten ab. Der Gastroenterologe wird während Ihres Beratungstermins eine genaue Anamnese (Krankengeschichte) erheben und Sie auf der Basis aller vorhandenen Informationen individuell beraten.
Koloskopie Vorbereitung
Grundsätzlich setzt eine Koloskopie eine Vorbereitung voraus, die eine Beratung, die genaue Planung der Untersuchung, einige Besonderheiten in der Ernährung und eine spezielle Medikation umfasst; vor allem ist es notwendig, rechtzeitig vor der Koloskopie Abführmittel einzunehmen.
Beratung durch einen Spezialisten
Zuallererst benötigen Sie einen Beratungstermin bei einem unserer Spezialisten; denn in jedem Fall erfolgt vor der Koloskopie eine Aufklärung über den Ablauf, die Vorbereitung und mögliche Risiken.
Während des Beratungstermins erhalten Sie unter anderem eine Allgemeinuntersuchung. Falls Sie an Beschwerden leiden, wird der Facharzt diese im Zuge seiner Anamnese genau erfragen, um bereits erste Hinweise auf die mögliche Ursache zu erhalten.
Der Spezialist wird Ihnen vor der Koloskopie den Ablauf genau erläutern und außerdem mit Ihnen besprechen, ob die Untersuchung mit oder ohne Narkose durchgeführt werden soll.
Bei einer Koloskopie ist eine Narkose nicht zwingend nötig. Da das entstehende Druckgefühl und gegebenenfalls die Biopsieentnahme jedoch sehr unangenehm sein können, bevorzugen viele Patienten eine Koloskopie mit Narkose.
Neben den individuellen Wünschen des Patienten müssen für die Entscheidungsfindung auch Kriterien wie die Narkosefähigkeit und eventuelle Unverträglichkeiten berücksichtigt werden.
Darmreinigung
Vor einer Endoskopie des Kolons ist immer eine Darmreinigung notwendig. Daher wird der Arzt Sie darauf hinweisen, am Tag vor der Koloskopie ein Abführmittel einzunehmen. Auf diese Weise wird der Darm von Speiseresten befreit und der Arzt hat „freie Sicht“ auf das Gewebe. Unser Spezialist wird Ihnen genaue Anweisungen geben, wie das verordnete Abführmittel einzunehmen ist.
Um die Reinigung des Darms zu gewährleisten, muss auch die Ernährung in den Tagen vor dem Untersuchungstermin entsprechend angepasst werden: In den 4 Tagen vor der Koloskopie dürfen weder ballaststoff- und faserreiche Speisen noch körnerhaltige Nahrungsmittel verzehrt werden; das heißt, unter anderem kein Getreide, Obst, Gemüse und keine Hülsenfrüchte oder Nüsse. Auch auf Schokolade und Süßspeisen muss verzichtet werden. Achten Sie darauf, viel zu trinken, um den durch das Abführmittel verursachten Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Am Tag der Untersuchung verzichten Sie komplett auf feste Speisen. Trinken sollten Sie hingegen weiterhin reichlich, vorzugsweise stilles Wasser und Tee.
Sonstiges
Nehmen Sie sicherheitshalber Wechselunterwäsche mit zum Termin. Organisieren Sie auch Ihren Heimweg: Insbesondere, wenn Sie eine Narkose erhalten, dürfen Sie danach für bis zu 24 Stunden kein Fahrzeug führen. Auch längere Fußwege sind zu vermeiden.
Da Sie im Normalfall unmittelbar nach der Untersuchung wieder wie gewohnt essen dürfen, empfiehlt es sich, eine Kleinigkeit mitzunehmen.
Koloskopie Ablauf
Falls gewünscht, erhält der Patient zu Beginn des Termins seine Kurznarkose.
Zur Durchführung der Darmspiegelung wird dem Patienten rektal ein Endoskop eingeführt, das, vereinfacht ausgedrückt, aus einem äußerst flexiblen Plastikschlauch und einer Kamera besteht. Die Aufnahmen werden in Echtzeit auf einen Bildschirm übertragen. Auf die Weise kann der Arzt den kompletten Dickdarm genau untersuchen, ohne dass ein invasiver Eingriff notwendig ist. Auch das Speichern von Fotos und Videos ist möglich.
Die Untersuchung selbst dauert zwischen 15 und 60 Minuten; handelt es sich um eine reine Vorsorgemaßnahme, bei der keine Auffälligkeiten festgestellt werden, verläuft die Untersuchung deutlich zügiger, als wenn Sie an Beschwerden leiden oder trotz Symptomfreiheit ein auffälliger Befund erhoben wird. In letzteren Fällen benötigt der Gastroenterologie Zeit, um das veränderte Gewebe genau zu begutachten und oftmals auch eine Gewebeprobe zu entnehmen. Diese sogenannte Biopsie wird im Anschluss pathologisch untersucht, um festzustellen, worum es sich bei den Veränderungen handelt.
Werden Polypen festgestellt, können diese direkt endoskopisch entfernt werden.
Nachdem die Untersuchung abgeschlossen ist, wird das Endoskop entfernt und gegebenenfalls die Narkose beendet. Sie können dann unter Beobachtung in aller Ruhe erwachen. Im Anschluss bespricht der Arzt die Ergebnisse mit Ihnen.
Koloskopie Risiken
Allgemein sind bei einer Koloskopie die Risiken sehr überschaubar. In seltenen Fällen kann es zu Verletzungen der Darmwand kommen.
Wenn Sie eine Narkose wünschen, ist die Koloskopie mit Risiken wie einer Unverträglichkeit gegenüber den angewandten Medikamenten verbunden. Auch dies kommt jedoch nur selten vor; insbesondere, da bekannte Unverträglichkeiten bereits während der Voruntersuchung erfragt werden, sodass gegebenenfalls eine andere Medikation gewählt werden kann.
Auch aufgrund der (wenn auch sehr geringen) Risiken ist vor der Koloskopie eine Aufklärung durch einen Spezialisten der Gastroenterologie unerlässlich.
Haben Sie noch Fragen? Unsere Fachärzte für Gastroenterologie beraten Sie umfassend zum Thema Koloskopie und wie oft sie bei Ihnen persönlich durchgeführt werden sollte.
Unsere Experten
Dr. med.
Marc Köppe
Gastroenterologie
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Angestellter Arzt in der Privatpraxis Dr. med. Marc Köppe
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Dr. med. Ulrich P. Baumgarten
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