Zu den Aufgaben der Kinder und Jugendmedizin gehört auch das Durchführen von Standardimpfungen für Kinder. Es gibt unterschiedliche Arten und eine ganze Reihe von Impfungen, die wir Ihnen im Folgenden kurz erklären.
Impfungen gelten als wichtiges Mittel zum Aufbau eines Immunschutzes für Babys, Kinder und Jugendliche, um sie vor schweren Infektionskrankheiten zu schützen. Durch sinnvolle Impfungen für Kinder lässt sich in der Regel dem Ausbruch dieser Erkrankungen entgegenwirken.
Geeignete offizielle Impfempfehlungen für Kinder werden vom von der STIKO, der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Institutes (RKI) in Berlin gegeben. Bei der STIKO handelt es sich um eine Gruppe von Spezialisten, die zwei Mal pro Jahr zusammenkommen und sich mit Themen wie Infektionskrankheiten und Schutzimpfungen befassen. Dabei geben sie auch Impfempfehlungen und einen gültigen Impfkalender ab.
Impfungen beim Baby
Impfungen beim Baby gehören gemeinsam mit den Vorsorgeuntersuchungen zum Standard. Daher müssen die Eltern schon frühzeitig eine Entscheidung treffen, ob ihr Baby geimpft wird. Die ersten Grundimmunisierungen beim Säugling beginnen ab der 6. Lebenswoche. In den ersten Lebensjahren schließen sich einige Mehrfachimpfungen an.
Der Impfschutz gilt als überaus wichtig, da viele Infektionskrankheiten hochansteckend sind und sich rasch ausbreiten. Um der Verbreitung dieser Infektionen entgegenzutreten, bedarf es einer hohen Impfrate innerhalb der gesamten Bevölkerung.
Impfungen in der MEOCLINIC in Berlin
Unsere Berliner MEOCLINIC verfügt auch über eine Privatpraxis für Kinder und Jugendmedizin. Unser Facharzt und Kinderarzt geht einfühlsam mit den jungen Patienten um. Dabei nimmt der Spezialist auch wichtige Impfungen vor.
Grundimmunisierung ab der 6. Woche
Ab der 6. Lebenswoche wird eine Grundimmunisierung mit einem Impfstoff gegen Rotaviren empfohlen. Rotaviren können bei Babys und Kleinkindern sehr schweren Durchfall und Erbrechen verursachen, was mitunter einen lebensgefährlichen Flüssigkeitsverlust zur Folge hat. Um einem wirkungsvollen Schutz herzustellen, erhält das Baby eine Schluckimpfung. Im Abstand von vier Wochen werden zwei oder drei zusätzliche Schluckimpfungen verabreicht.
Impfschutz gegen verschiedene Krankheiten
Im Alter von zwei Monaten erfolgt eine Impfung gegen Keuchhusten, Diphtherie, Hepatitis B, Hib, Kinderlähmung und Tetanus in Form von Sechsfach-Impfstoffen.
Ebenfalls zu den Standardimpfungen für Kinder gehört die Schutzimpfung gegen Pneumokokken-Bakterien. Außerdem wird in diesem Alter die zweite Rotaviren-Impfung vorgenommen. Im Alter von drei Monaten schließen sich die Zweitimpfungen gegen die sechs oben beschriebenen Erkrankungen sowie die dritte Rotaviren-Impfung an. Die dritte Grundimmunisierung findet im Alter von vier Monaten statt.
Die vierte Grundimmunisierung wird im Alter zwischen 11 und 14 Monaten durchgeführt. Außerdem lässt sich der Pneumokokkenschutz abschließen. Ist das erste Lebensjahr beendet, kann auch eine Impfung gegen Meningokokken stattfinden. Des Weiteren starten in diesem Alter wichtige Schutzimpfungen gegen Masern, Röteln, Windpocken und Mumps.
Wenn bislang eine nötige Impfung ausblieb, lässt sie sich zwischen dem 15. und 23. Lebensmonat nachholen. Neben der Sechsfach-Impfung gilt dies auch für den Impfschutz gegen Pneumokokken. Der Spezialist für Kinderheilkunde verabreicht außerdem eine zweite Impfung gegen Windpocken und Pneumokokken sowie eine zweite Dreifachimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln.
Impfschutz für ältere Kinder
Zu den Impfempfehlungen für alle Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren gehört der Impfschutz gegen HPV (Humane Papillomviren). Die Empfehlung wurde 2018 auch auf Jungen ausgeweitet. Ziel der Impfung ist u. a. die Verminderung von durch HPV-Infektionen entstehenden Krebserkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs. Es ist wichtig, dass der Impfschutz vor dem ersten Geschlechtsverkehr stattfindet. Es bedarf dazu zweier Impfbehandlungen in einem Abstand von fünf Monaten. Erfolgt die Impfung erst ab einem Alter von 14 Jahren, ist eine dritte Impfung ratsam, um die Grundimmunisierung zu vervollständigen.
Des Weiteren werden nach dem Impfplan Auffrischimpfungen durchgeführt, die im Alter zwischen 5 und 6 Jahren erfolgen und ein weiteres Mal zwischen 9 und 16 Jahren. Dazu zählen der Impfschutz gegen Keuchhusten, Tetanus und Diphtherie. Die Auffrischimpfung gegen Kinderlähmung sollte zwischen 9 und 16 Jahren vorgenommen werden.
Zusätzliche Impfempfehlungen
In manchen Fällen ist eine zusätzliche Impfung wie eine Grippeschutzimpfung nötig. Dazu gehören Kinder, die unter chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Asthma bronchiale, neurologischen Behinderungen, Stoffwechselstörungen, Nieren- oder Lebererkrankungen sowie Herz-Kreislaufkrankheiten leiden. Eine solche Impfung lässt sich ab dem 6. Lebensmonat durchführen.
Die Impfung soll für ein Jahr vor einer schweren Influenza-Grippe schützen. Nicht geimpft werden darf, wenn eine Allergie gegen Hühnereiweiß oder einen der Inhaltsstoffe des Impfserums besteht.
Nur selten muss in einem Alter ab 5 Jahren eine Schutzimpfung gegen Hib (Haemophilus influenzae Typ b) stattfinden. Bei Risikogruppen oder Kindern, die längere Zeit im Ausland verbringen, kann auch ein Impfschutz gegen andere Meningkokokken-Arten wie A, B, W135 und Y sinnvoll sein. Dazu gehören beispielsweise Kinder, denen die Milz operativ entfernt wurde.
Versäumt ein Kind eine empfohlene Impfung, ist es wichtig, sie spätestens bis zum 18. Lebensjahr nachzuholen.
Impfung bei Jugendlichen
Bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren kommt es nur in seltenen Fällen zu besonders schweren Erkrankungen. Häufig werden daher wichtige Impfbehandlungen vergessen. Aufgrund von Ferienreisen, Klassenfahrten oder Schüleraustausch können jedoch Aufenthalte in Ländern erfolgen, die mit bestimmten Infektionskrankheiten zu kämpfen haben. Daher ist ein vollständiger Impfschutz zu empfehlen.
Aufklärung durch den Kinderarzt
Bevor eine Impfung vorgenommen wird, können sich die Eltern bei unserem Facharzt für Kinder und Jugendmedizin informieren. Unser Spezialist gibt u. a. Auskunft darüber, welche Erkrankungen der Impfschutz verhindern kann und welche Folgeerscheinungen diese Krankheiten nach sich ziehen. Er klärt Sie außerdem über die Vorteile der Impfung, die Länge ihrer Wirkung sowie die möglichen Risiken und Nebenwirkungen auf. Ferner informiert er über notwendige Auffrisch- und Folgeimpfungen.
Impfbuch für Kinder
Eine bedeutende Rolle bei der Impfung spielt das Impfbuch für Kinder. Es wird auch Impfpass oder Impfausweis genannt. In dem Impfbuch sind wichtige Infos enthalten wie die Impfungsarten und welche Auffrischimpfungen zu welchem Zeitpunkt erforderlich sind. Der Impfpass dient außerdem dazu, unnötige oder bereits vorgenommene Impfungen durchzuführen. Im Idealfall wird das Impfbuch schon kurz nach der Geburt angelegt.
Die Vorlage eines internationalen Impfausweises oder Impfbuches ist bei einer Einreise in bestimmte Staaten nötig. Auf diese Weise lässt sich die Verbreitung von gefährlichen Infektionskrankheiten vermeiden. In Deutschland erhält jedes neugeborene Kind einen internationalen Impfausweis.
In dem Impfbuch enthalten sind u. a. die Standardimpfungen auf den Seiten 6 bis 17. Dort werden auch zusätzliche Impfungen für Babys, Kinder und erwachsene Personen eingetragen. Auf den Seiten 18 und 19 vermerkt der Arzt die Schutzimpfungen gegen die Influenza-Grippe.
Die weiteren Seiten dienen für Indikations- oder Reiseimpfungen wie zum Beispiel eine FSME-Zeckenimpfung oder eine Impfung gegen Tollwut. Diese Impfschutzmaßnahmen sind jedoch nur in bestimmten Fällen notwendig.
Unsere Experten
Dipl. med.
Abdallah Karajoli
Kinder- und Jugendmedizin / Allergologie
Dipl. med.
Abdallah Karajoli
Pediatrics
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