Schäden an der Kniescheibe / Patella

Die Kniescheibe, lateinisch Patella, gehört zum Kniegelenk und findet meist erst Beachtung, wenn sie Schmerzen bereitet oder funktionelle Probleme auftreten. Sie verdient in ihren beiden Hauptfunktionen durchaus unsere Aufmerksamkeit und einen pfleglichen Umgang mit ihr. Die Patella befindet sich – von außen gut sichtbar – als gewölbte, knöcherne Scheibe direkt vor dem Kniegelenk und verbindet die Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps) über die Quadrizepssehne und die Patellarsehne mit dem Schienbein. Weil sie sich mehrere Zentimeter vor dem eigentlichen Drehpunkt im Inneren des Kniegelenks befindet, entsteht, physikalisch gesehen, eine Hebelwirkung. Sie verringert den notwendigen Kraftaufwand der Oberschenkelmuskulatur zur Streckung des Beins. Bei jedem Beugen und Strecken verschiebt sich die Patella um bis zu 10 Zentimeter. Sie gleitet dabei in einer Art Rinne im Oberschenkelknochen (Trochlea) auf ihrer Knorpelschicht. In ihrer Zweitfunktion schützt die Patella wie ein Schild das Kniegelenk vor äußeren mechanischen Einwirkungen und ermöglicht in Zusammenarbeit mit dem sogenannten Hoffa-Fettkörper das problemlose Hinknien. Auch das schmerzfreie „auf die Knie fallen“ wird dadurch ermöglicht.

 

Die häufigsten Probleme mit der Kniescheibe und Ursachen für Schmerzen

Die Patella hat sich im Laufe der Evolution ideal an ihre Funktionen angepasst und ist stark belastbar. Dennoch kann es durch Über- oder Fehlbelastungen sowie durch genetisch verursachte Fehlstellungen oder durch einen Unfall zu einer Vielzahl unterschiedlicher Probleme kommen, die Schmerzen verursachen oder die Patella gänzlich funktionsuntüchtig machen. Die häufigsten Probleme, die im Zusammenhang mit der Patella auftreten, sind:

 

• Arthrotische Veränderungen der Knorpelschicht (Retropatellararthrose)
• Schmerzhafte Reizung des Ansatzpunktes der Patellarsehne (Patellaspitzensyndrom, Springerknie)
• Entzündung des Schleimbeutels unmittelbar vor der Kniescheibe (Bursitis praepatellaris)
• Kniescheibe rausgesprungen oder Kniescheibe verschoben (Patellaluxation)
• Kniescheibe gebrochen (Patellafraktur)

 

Die auftretenden Probleme sind je nach Schwere und Verursachung konservativ oder operativ therapierbar. Unsere Spezialisten in der Orthopädie unserer Privatpraxis halten für alle Kniebeschwerden bestmögliche Diagnose- und Therapiemethoden bereit.

 

Arthrose der Kniescheibe (Retropatellaarthrose) und Schmerzen hinter der Kniescheibe

Wenn die Kniescheibe Schmerzen bereitet oder Sie Schmerzen hinter der Kniescheibe verspüren, die sich allmählich eingestellt haben, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Arthrose im Gleitlager hinter der Kniescheibe handeln könnte. Eine gesicherte Diagnose erhalten Sie hier bei uns in der Privatpraxis mitten in Berlin mittels Röntgen, Ultraschall und Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT), das aussagekräftige Bilder der Kniescheibe liefert. Die häufigsten Ursachen für die Kniescheibenarthrose sind in der Vergangenheit liegende Kniescheibenfrakturen, Fehlbelastungen durch O- und X-Beine und intensiv betriebene Sportarten, die schnelles Anlaufen und abruptes Abstoppen beinhalten. In der Regel wird konservativ therapiert mit individualisierter Physiotherapie zur Stärkung bestimmter Muskelpartien, um weitere Fehlbelastungen zu verhindern. Unter Umständen sind auch operative oder minimalinvasive Eingriffe indiziert, um gutartige Knochenvorsprünge abzutragen. Falls typische Entzündungsmarker vorliegen, kommen auch zur begleitenden Therapie die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten in Frage.

 

Sprungintensive Ballsportarten begünstigen das Patellaspitzensyndrom

Schmerzen, die durch das Patellaspitzensyndrom verursacht werden, treten zunächst nach Belastungen auf, die später länger anhalten und tendenziell chronisch werden. Die Kniescheibe schmerzt dann bei Berührung, und es treten dann auch Beschwerden bei Belastungen wie Treppensteigen oder als Anlaufschmerz nach einer längeren Sitzphase ein. Nicht ohne Grund wird das Patellaspitzensyndrom auch als Runner’s knee, also Läuferknie oder Springerknie bezeichnet. Sprungintensive Sportarten wie Basketball, Volleyball begünstigen die Erkrankung. Eine Diagnose wird in unserer orthopädischen Privatpraxis mittels Ultraschall, Farbduplex oder Röntgen unterstützt und abgesichert. Das Knie wird meist konservativ mit gezielter Physiotherapie und mit Stoßwellentherapie behandelt. Die Physiotherapie zielt auf eine gute Muskelbalance und auf eine gute Muskeldehnfähigkeit ab.

 

Entzündung des Schleimbeutels unmittelbar vor der Patella

Direkt vor der Patella liegt ein Schleimbeutel (Bursa praepatellaris). Er sorgt dafür, dass sich die Patella beim Beugen und Strecken des Unterschenkels problemlos unterhalb der Haut verschieben kann. Wie viele andere Schleimbeutel auch, kann sich die Bursa praepatellaris bei Überbeanspruchung entzünden, was oft sehr schmerzhaft ist. Eine Überbeanspruchung ist häufig bei Personen anzutreffen, die ihre Arbeit meist kniend erledigen. Deshalb wird eine Entzündung des Schleimbeutels häufig auch als Bodenleger-Knie bezeichnet. Die Kniescheibe schmerzt, besonders beim Abwinkeln des Beins unter Belastung. Im Bereich der schmerzenden Stelle ist die Haut gerötet, und es treten Schwellungen auf. In unserer Orthopädie kann unser Spezialist die Erkrankung mit relativ einfachen Mitteln diagnostizieren. Die Behandlung des Knies erfolgt in der Regel konservativ und kann durch entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente ergänzt werden. Nur bei lang anhaltenden und immer wieder auftretenden Entzündungen des Schleimbeutels wird auch eine operative Entfernung des in Erwägung gezogen.

 

Patellaluxation – Kniescheibe rausgesprungen oder Kniescheibe verschoben

Faktoren wie X-Beine, muskuläre Fehlbelastungen, Fehlbildungen der Patella und starke Drehbelastungen des Knies begünstigen ein Herausspringen der Patella aus ihrer Führungsrille. Es entsteht eine klassische Luxation wie sie auch an anderen Gelenken auftreten kann. Normalerweise kann der Facharzt die Luxation der Patella ohne Hilfsmittel diagnostizieren und durch vorsichtiges manuelles Verschieben wieder in ihre korrekte Position bringen. Das trifft auch zu, wenn die Patella „nur“ seitlich verschoben ist. Wenn die Kniescheibe zu locker sitzt, kann eine Luxation oder eine Verschiebung öfter passieren. In unserer orthopädischen Privatpraxis kann die Diagnose mit einfachen Handgriffen gestellt und in der Regel so auch die Ursachen für die Diagnose „Kniescheibe locker“ erkannt werden. Meist helfen konservative Therapien wie gezielte Physiotherapie. Häufig hilft es auch, die Kniescheibe zu tapen. Das ist besonders wirksam und hilfreich, wenn dabei die Anleitung für das Tapen der Kniescheibe strikt befolgt wird. Nur in extremen Ausnahmefällen muss die Patella durch eine Operation stabilisiert oder sogar eine Teilprothese in Form der beiden Gleitflächen eingesetzt werden.

 

Was tun, wenn die Patella gebrochen ist?

Durch einen Unfall oder einen Schlag kann die Kniescheibe gebrochen sein. Die Kniescheibe schmerzt vor allem bei dem Versuch, den Unterschenkel zu bewegen. Es zeigen sich eine mehr oder minder starke Schwellung und eine Wärmeentwicklung. Die Kniescheibe schmerzt auch bei Berührung. Die Kraftübertragung am Knie ist quasi unterbrochen. Eine Röntgenaufnahme oder ein MRT in unserer orthopädischen Privatpraxis ermöglicht es, Klarheit über die Art des Bruches vermitteln und wie er fixiert werden kann. Weil die Bruchstellen meist auseinanderstreben, ist eine natürliche Verheilung mit Wiederherstellung der Funktion erschwert, so dass es häufig notwendig ist, die einzelnen Fragmente operativ mit Schrauben oder anderen geeigneten Hilfsmitteln zu fixieren. Dadurch wird gewährleistet, dass das Knie nach Ausheilung des Bruchs wieder voll funktionstüchtig wird.

Unsere Experten

Fabian Baumann

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Orthopädie

 

Schwerpunkt Schulter und Knie

Fabian Baumann

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Orthopaedics

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Dr. med. Lars Dieckmann

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