Die Magnetresonanztomographie ist ein sicheres und sich stetig weiterentwickelndes Diagnoseverfahren in der Radiologie. Sie liefert gestochen scharfe Schichtaufnahmen von inneren Organen und erlaubt so exakte Rückschlüsse auf strukturelle und funktionelle Störungen. In unserer PrivatkKlinik in Berlin wird das innovative Verfahren auch zur genauen Untersuchung der Herzfunktion (Herz MRT) eingesetzt.
Was ist eine Herz MRT
Die Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie) ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren der Radiologie, das anders als eine Computertomographie (CT) ohne Röntgenstrahlung auskommt. Stattdessen werden mithilfe von elektromagnetischen Wechselfeldern im Radiofrequenzbereich und äußerst starken Magnetfeldern Daten erzeugt, die computergestützt in dreidimensionale Bilder von Weichteilen und inneren Organen des Körpers übersetzt werden. Bei einer Herz MRT, die Mediziner auch Kardio MRT nennen, werden zu diagnostischen Zwecken und/oder Behandlungsplanung dreidimensionale Bilder des Herzen angefertigt. Während der Untersuchung wird zur Beurteilung des Herzmuskels und Visualisierung von Vernarbungen aus frischen und alten Herzinfarkten ein Kontrastmittel (Gadolinium) verabreicht. Dieses enthält kein Jod und ist gut verträglich.
Folgende Parameter können durch eine Herz MRT überprüft bzw. beurteilt werden:
- Herzdimensionen und -leistung
- Zustand und Bewegung des Herzmuskels (Myokard)
- Funktionszustand der Herzklappen
- Durchblutungsstörungen des Herzmuskels
- Identifizierung eines frischen Herzinfarkts
- Feststellung von Vernarbungen durch zurückliegenden Herzinfarkt
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
- Blutgerinnsel (Thromben)
- anatomische Veränderungen wie angeborene Herzfehler
- Tumore
Sonderform: Stress MRT des Herzen
Eine Stress MRT erlaubt eine Einschätzung der Durchblutung des Herzmuskels im Ruhezustand und unter Belastung. Mit ihrer Hilfe kann unser Spezialist aus der Radiologie eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Blut unter Belastung feststellen.
Zur Simulierung eines Belastungszustandes wird ein Medikament (u. a. Adenosin) verabreicht, das die Herzdurchblutung kurzfristig heraufsetzt. Die Erzeugung dieses Belastungszustands ermöglicht neben einer Einschätzung der Durchblutung auch eine Beurteilung der Pumpfunktion sowie der Größe der einzelnen Herzkammern.
Wann wird eine Herz MRT durchgeführt?
Eine MRT erlaubt detaillierte Rückschlüsse darauf, in welchem Bereich des Herzen eine Störung vorliegt. Unter anderem bei folgenden Erkrankungen kann eine Kardio MRT erforderlich werden:
Anatomische Herzveränderungen
Durch eine MRT können angeborene oder erworbene Veränderungen am Herzen bzw. Herzfehler identifiziert werden. So kann eine Kardio MRT die Herzklappen morphologisch exakt darstellen und so Herzklappenfehler (Klappenvitien) sowie deren hämodynamischen Folgen (Störungen des Blutflusses) sichtbar machen. Auch Fehlbildungen der Gefäße wie beispielsweise eine fehleinmündende Pulmonalvene können durch die Untersuchung visualisiert werden.
Herzinfarkt
Bei einem Herzinfarkt wird der Herzmuskel geschädigt. Im Rahmen einer Kardio MRT können die Areale identifiziert werden, in denen sich Vernarbungen entwickelt haben und die nicht mehr richtig funktionieren. Zudem kann Lage und Ausmaß der Schädigungen abgeschätzt und so die Behandlungsplanung unterstützt werden. Wird beispielsweise nicht abgestorbenes Gewebe identifiziert, kann dieses durch eine Ballondehnung, einen Stent oder Bypass operativ versorgt werden. Eine MRT erlaubt hier eine genaue Quantifizierung der erforderlichen Maßnahmen. Nach einer Bypass-Operation kann zudem im Rahmen einer Stress MRT eingeschätzt werden, ob die neu geschaffenen Gefäßverbindungen hinreichend durchblutet werden.
Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit)
Verengungen der Herzkranzgefäße führen zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels (Myokard). Diese äußert sich häufig anhand von Brustenge (Angina pectoris). Eine MRT erlaubt die genaue Darstellung sämtlicher Wandabschnitte der linken Herzkammer, um Veränderungen an den von der Aorta abzweigenden Herzkranzgefäßen festzustellen. Durch eine Stress MRT wird zusätzlich die Durchblutung des Herzmuskels unter Belastung kontrolliert. Sie ermöglicht die Ermittlung der unterversorgten Herzmuskelanteile.
Herzmuskelentzündung (Myokarditis, Perikarditis)
Sind Herzmuskel und/oder Herzbeutel (Perikard) entzündet, erlaubt eine MRT eine genaue Beurteilung des Ausmaßes des Entzündungsgeschehen und macht Entzündungsherde sichtbar. Bei dieser Herzerkrankung kann unser Facharzt zudem mithilfe einer MRT den Behandlungserfolg nach drei bis sechs Monaten überprüfen und eventuelle Spätschäden diagnostizieren.
Tumore im Bereich des Herzen
Eine Kardio MRT erlaubt die genaue morphologische Darstellung von kardialen Raumforderungen (Tumoren). Sie ermöglicht zudem eine Abgrenzung zwischen Thromben (Blutgerinnseln) und Tumoren.
Ablauf einer Herz MRT
Im Vorfeld der Untersuchung wird Sie unser Facharzt aus der Kardiologie unserer MEOCLINIC in Berlin über den Ablauf und die Risiken der MRT aufklären. Auch zu Ihrer medizinischen Vorgeschichte und zum Vorliegen von Allergien wird Sie unser Spezialist befragen. Sollten Sie unter Klaustrophobie leiden, kann Ihnen unser Arzt ein Beruhigungsmittel verabreichen. Dann wird er Sie bitten, alle metallischen Gegenstände wie Schmuck, Hörgeräte oder Schlüssel abzulegen. Diese werden andernfalls von den vom MRT-Geräten erzeugten Magnetfeldern angezogen und können Verletzungen auslösen.
Anschließend legen Sie sich entspannt auf die Liege vor der MRT-Röhre auf den Rücken. Dann wird Ihnen auf der Brust ein EKG und in der Armbeuge ein Zugang (zwei Zugänge bei Stress MRT) angelegt. Das EKG überwacht Ihren Herzschlag und ermöglicht eine Anpassung der Aufnahmen an diesen. Dann platziert ein Mitarbeiter der Radiologie eine Oberflächenspule auf Ihrem Brustkorb und fixiert diese locker mit Gurten. Nun werden Sie bis in die Mitte der Röhre gefahren. Diese ist am vorderen und hinteren Ende offen und wird während der gesamten Untersuchung gut belüftet.
Eine Kardio MRT dauert in aller Regel etwa 40 bis 60 Minuten. Während dieser Zeit bleibt eine unserer MTRA permanent mit Ihnen über eine Gegensprechanlage in Kontakt. Über diese werden Ihnen auch während der Untersuchung verschiedene Atemkommandos gegeben.
Bei einem Stress MRT wird Ihnen zunächst über einen der Zugänge in der Ellenbeuge das Medikament zur Simulation der Stresssituation gegeben. Während der dreiminütigen Injektion dieses Medikaments reagiert Ihr Körper wie unter normaler Belastung. Es kann daher zu Herzklopfen, Schwitzen, Hitzegefühl und schnellerer Atmung kommen. Auch ein Druck- oder Engegefühl im Brust- oder Kopfbereich ist möglich. Diese Beschwerden bilden sich zurück, sobald die Verabreichung des Medikaments vollzogen ist. Dann erhalten Sie zur Beurteilung des Herzmuskels und seiner Durchblutung das Kontrastmittel über den zweiten weiteren Zugang, was sich kühl anfühlen kann.
Sie sollten während der gesamten Untersuchung möglichst ruhig liegen, um ein Verwackeln der Aufnahmen zu vermeiden. Über eine Notfallklingel können Sie sich zudem bei Problemen bemerkbar machen. Das MRT-Gerät macht während der Untersuchung laute Klopfgeräusche. Daher erhalten Sie Kopfhörer als Gehörschutz. Auf Wunsch kann über diese zu Ihrer Entspannung Musik eingespielt werden.