Mastoidektomie

Eine Mittelohrentzündung kann Auslöser einer Mastoiditis sein

Das Mastoid (Processus mastoideus), auch Warzenfortsatz genannt, ist Teil des Schädelknochens und steht mit der Paukenhöhle im Mittelohr in Verbindung. Von außen ist das Mastoid als kleiner Höcker oder Wulst hinter beiden Ohrmuscheln tastbar. Das Mastoid weist viele kleine, luftgefüllte Hohlräume aus, die mit Schleimhaut ausgekleidet sind und auch als Mastoidzellen bezeichnet werden. Der Warzenfortsatz dient hauptsächlich als Ansatzpunkt verschiedener Hals- und Kopfmuskeln und die Mastoidzellen, die mit der Paukenhöhle in Verbindung stehen, wirken als Resonanzkörper und haben deshalb Einfluss auf die auditive Wahrnehmung. Bei einer langanhaltenden oder nach einer schlecht auskurierten Mittelohrentzündung (Otitis media) können sich auch die Schleimhäute in den Mastoidzellen entzünden und eine Mastoiditis hervorrufen. Unbehandelt können die Entzündungen auf den Knochen in Form von Knocheneiterungen übergreifen. Es kommt zum Abbau von Knochensubstanz am Mastoid und in einigen Fällen auch an den Gehörknöchelchen, so dass sich eine Schallleitungsschwerhörigkeit einstellen kann.

 

Typische Symptome sind Druckempfindlichkeit hinter dem Ohr, eventuell sogar gepaart mit einer sichtbaren Schwellung und abstehender Ohrmuschel. Ein eitriger, übelriechender Ausfluss aus dem Ohr ist ebenfalls symptomatisch. Einen objektiv sicheren Befund liefern bildgebende Verfahren wie Röntgen und ein CT. Falls die Entzündung und vor allem die Knocheneiterung nicht medikamentös durch Antibiotika geheilt werden kann, kommt als wirksame Behandlung eine Mastoidektomie infrage.

 

Was ist eine Mastoidektomie?

Entzündliche Prozesse an Schleimhaut und Knochen des Warzenfortsatzes bergen nicht nur die Gefahr, dass sich eine Schallleitungsschwerhörigkeit einstellt, sondern dass es zu schwerwiegenden Schäden an den knöchernen Strukturen des Innenohrs und Teilen der Schädeldecke kommt. Meist können die Probleme nur durch einen mikrochirurgischen Eingriff am Mastoid gelöst und weiteren Schäden vorgebeugt werden. Im Verlauf der OP wird das Mastoid gemäß HNO Heilkunde teilweise oder gänzlich ausgeräumt, so dass nur die knöchernen Strukturen zugunsten der Statik erhalten bleiben. Falls der Befund umfangreiche Knocheneiterungen beinhaltet, kann eine sogenannte radikale Mastoidektomie indiziert sein, in dessen Verlauf eine Radikalhöhle geschaffen wird. Es handelt sich dabei um eine große Höhle zwischen Gehörgang und Warzenfortsatzhöhle. Sie vereinfacht entscheidend Kontrolle und Pflege im Bereich des Mittelohrs. Die Anlage einer Radikalhöhle kann auch dazu dienen, ein Radikalhöhle Hörgerät zu implantieren. Häufig ist der mikrochirurgische Eingriff am Warzenfortsatz Teil einer komplexen Operation, mit der auch andere Strukturen saniert werden und vor allem eine Tympanoplastik zur Wiedererlangung des Hörvermögens durchgeführt wird. In vielen Fällen kann erst nach Eröffnung des Mittelohrs und der Paukenhöhle erkannt werden, welche weiteren, konkreten Schritte zur Sanierung des Hörapparates notwendig sind. Beispielsweise muss während der Mastoidektomie am Amboss eine Korrektur vorgenommen werden. Insgesamt ist die Mastoidektomie in der HNO ein relativ häufig genutztes OP-Verfahren.

 

Welche Indikationen sprechen für eine Mastoidektomie in der HNO?

Außer den bereits angesprochenen Entzündungsprozessen im Warzenfortsatz, deren Ursache häufig in einer langwierigen Mittelohrentzündung zu suchen ist, gibt es noch weitere Gründe, die eine Indikation für den mikrochirurgischen Eingriff begründen. Ähnlich wie eine Mittelohrentzündung kann auch ein Cholesteatom oder Perlgeschwulst auf die Strukturen des Mastoids übergreifen. Ein Cholesteatom ist eine meist eitrige Entzündung, die vom Plattenepithel des äußeren Gehörgangs und des Trommelfells ausgeht und allmählich in die Paukenhöhle ins Mittelohr hineinwächst. Ähnlich wie bei der klassischen Mittelohrentzündung können auch die knöchernen Strukturen angegriffen werden, so dass nur noch eine Mastoidektomie Heilungschancen bietet und gleichzeitig weiteren Gehörschäden vorbeugt. Im fortgeschrittenen Stadium eines Cholesteatoms können in der Fachabteilung spezielle HNO Chirurgie in unserer Privatklinik in Berlin in einem einzigen mikrochirurgischen Eingriff die Entfernung des Warzenfortsatzes und Tympanoplastiken Typ I (Rekonstruktion des Trommelfells) und Typ III (Rekonstruktion oder Teilersatz der Gehörknöchelchenkette) durchgeführt werden. Falls bezüglich des geplanten Eingriffs diagnostische Unsicherheiten bestehen, können bildgebende Verfahren wie ein CT oder ein MRT des Labyrinths für die erforderliche Aussagesicherheit sorgen.

 

Ein weiterer Grund für einen mikrochirurgischen Eingriff am Mastoid besteht in der Möglichkeit, hierdurch einen Zugang zum Innenohr zu schaffen, um beispielsweise ein Cochleaimplantat einzusetzen. Ein in mikrochirurgischen Eingriffen nach der HNO Heilkunde sehr erfahrener Facharzt und Spezialist legt in unserer Privatklinik unter Vollnarkose das Mastoid hinter der Ohrmuschel frei und schafft mit mikrochirurgischen Werkzeugen wie Bohrer und Fräse den notwendigen Zugang zum Innenohr. In der HNO Fachsprache handelt es sich um einen retroaurikulären Zugang.

 

Wie verläuft die Operation und welche Risiken sind damit verbunden?

Mikrochirurgische Eingriffe am Warzenfortsatz dienen in der Regel der Eindämmung der Schleimhaut- oder Knochenentzündungen und der Vorbeugung vor weiteren Schäden an Strukturen des Gehörs. Falls auch das Ziel einer direkten Verbesserung des Hörvermögens besteht, können die zusätzlichen Schritte in einer kombinierten Operation durchgeführt werden. Die Mastoidektomie Dauer ohne zusätzliche Behandlungen zur Rekonstruktion des Hörvermögens wird mit 60 bis 90 Minuten veranschlagt.

 

Mit dem Eingriff ist normalerweise ein Klinikaufenthalt von insgesamt drei bis fünf Tagen verbunden. Nach dem Eingriff sollten große Anstrengungen für zwei bis drei Wochen vermieden werden. Der Zeitraum ist kongruent zur Mastoidektomie Heilungsdauer. Während der Mastoidektomie Heilungsdauer sollten wegen des wechselnden Kabinendrucks bei Steig- und Sinkflug keine Flugreisen unternommen werden. Schwimmen ohne Tauchen ist erlaubt, sofern das operierte Ohr vor dem Eindringen von Wasser geschützt werden kann. Falls ein Radikalhöhle Hörgerät eingesetzt wurde, schließt sich nach der OP ein umfangreiches Hör- und Sprachtraining an.

Unsere Experten

Prof. Dr. med. Arneborg Ernst

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