Ohrmuschelkorrekturen dienen dem operativen Anlegen abstehender Ohren („Segelohren“). Es handelt sich dabei um einen kosmetischen Eingriff auf dem Gebiet spezielle HNO Chirurgie der Fachrichtung HNO Heilkunde.
Unter welchen Umständen ist eine Ohrmuschelkorrektur sinnvoll und in welchem Alter ist sie besonders empfehlenswert? Wie ist die genaue Vorgehensweise?
In diesem Artikel beantworten wir Ihnen die häufigsten Fragen. Benötigen Sie weitere Informationen oder direkt einen Termin, wenden Sie sich vertrauensvoll an unsere Fachärzte für HNO Heilkunde in der MEOCLINIC Berlin.
Hintergründe
Ursache für abstehende Ohren
Die Ursache für übermäßig abstehende Ohren besteht meistens in einer zu schwachen Faltung und zu tiefen Ausformung der Ohrmuscheln. Das Problem ist angeboren und betrifft etwa 5 % der Menschen.
Warum werden Ohrmuschelkorrekturen durchgeführt?
Abstehende Ohren werden von vielen Menschen als ästhetisch unansehnlich empfunden. Je nach Ausmaß der Fehlbildung und dem individuellen Empfinden kann der psychische Leidensdruck für betroffene Personen sehr groß sein. Eine operative Korrektur führt dann zu einer erheblichen Steigerung der Lebensqualität.
In vielen Fällen ist die Ohrenkorrektur für Kinder besonders wichtig, um ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln und sich von klein auf problemlos in soziale Gruppen integrieren zu können.
Planung der Korrektur
Voruntersuchung
Jedes Ohr ist verschieden. Vor einer Ohrmuschelkorrektur wird daher der anatomische Aufbau der Ohrmuscheln individuell beurteilt und ein auf Sie maßgeschneiderter Korrekturplan entworfen.
Der Termin für die Voruntersuchung erfolgt bei einem Facharzt für HNO Heilkunde mit der Zusatzbezeichnung Spezielle HNO Chirurgie. Der Spezialist begutachtet den oberen und den mittleren Anteil Ihrer Ohrmuscheln sowie die Ohrläppchen genau und ermittelt auf diese Weise die optimale Operationstechnik.
Ablauf der Operation
Narkose oder Lokalanästhesie?
Die Ohrenkorrektur für Kinder wird in Vollnarkose empfohlen, da der Eingriff unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) die Geduld junger Patienten und ihre Fähigkeit, absolut stillzuhalten, oftmals übersteigt und für sie außerdem sehr beängstigend sein kann.
Beim Erwachsenen ist eine Operation unter Lokalanästhesie hingegen meist unproblematisch und daher die Regel.
Operationstechniken
Die spezielle HNO Chirurgie wendet verschiedene Techniken an, um Ohrmuschelkorrekturen vorzunehmen. Die Dauer der Operation beträgt in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten.
Otopexie: Eine Möglichkeit besteht darin, die zu tief ausgebildete Ohrmuschel zu verkleinern, indem ein sichelförmiger Streifen davon entfernt wird, eine manuelle Faltung der Ohrmuschel vorzunehmen und sie mit Nähten zu fixieren. Die Ohrmuschel kann außerdem mit dem hinter dem Ohr befindlichen Bindegewebe vernäht werden, um die Form und Stellung zu optimieren. Die Schnitte werden hinter der Ohrmuschel vorgenommen, sodass später keine Narben zu sehen sind.
Die reine Fadenmethode verzichtet auf Schnitte; sie arbeitet ausschließlich mit Nähten. Je nach Art und Ausmaß der Fehlbildung wird auch mit dieser Technik ein ideales Ergebnis erzielt.
Weiterhin ist die Ritztechnik nach Sternström möglich, bei welcher der Knorpel durch feines Ritzen in die gewünschte Form gebogen wird.
EarWell-System: Die Ohrmuschelkorrektur beim Baby erfolgt ohne chirurgischen Eingriff mit Hilfe einer speziellen Schienung. Da der Knorpel bis zum vierten Lebensmonat noch äußerst weich und formbar ist, können durch das EarWell-Verfahren fast alle Fehlstellungen dauerhaft behoben werden. Das angebrachte Silikongehäuse wird nach etwa 14 Tagen gewechselt und führt innerhalb von zwei bis sechs Wochen zum gewünschten Ergebnis.
Nachsorge
Verhaltensratschläge
Nach einem chirurgischen Eingriff sind vom Patienten einige Verhaltensregeln zu berücksichtigen:
Um das korrekte Zusammenwachsen der korrigierten Faltung zu gewährleisten, legt der Chirurg einen dicken, weichen Verband an, der der individuellen Ohrenform angepasst wird. Ihr Spezialist für spezielle HNO Chirurgie bespricht mit Ihnen, wie viele Tage der Verband getragen werden muss.
Nach dem Eingriff ist eine normale Wundschwellung zu erwarten, die sich nach etwa 14 Tagen vollständig zurückgebildet hat. In dieser Zeit sollte (nach der Entfernung des Verbandes) nachts noch ein gewöhnliches Stirnband getragen werden, um die Nähte zu schonen und die wunschgemäße Heilung zu unterstützen.
Sport ist normalerweise nach drei Wochen wieder möglich, in den ersten sechs Monaten sollte dabei noch ein Stirnband getragen werden. In die Sauna, ins Solarium oder in die pralle Sonne sollte der Patient frühestens nach drei Monaten wieder gehen. Im ersten Jahr nach dem Eingriff sollten die Ohren zudem mit einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Risiken
Ohrmuschelkorrekturen sind relativ risikoarme Operationen. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff sind Wundheilungsstörungen und Wundinfektionen nicht ausgeschlossen. Infolge der Schnitte kann es zu vorübergehenden Sensibilitätsstörungen an der Ohrmuschel kommen. Wird der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt, bestehen die üblichen, bei einem gesunden Patienten minimalen Narkoserisiken wie Herz-Kreislauf-Probleme und allergische Reaktionen auf die Medikamente.