Spondylarthrose

Die Spondylarthrose (auch: Facettengelenksarthrose) bezeichnet eine Arthrose, d.h. einen chronisch fortschreitenden Gelenkverschleiß der kleinen Wirbelgelenke, bedingt durch eine Instabilität des Bewegungssegmentes (2 Wirbelkörper, eine Bandscheibe und 2 Wirbelgelenke bilden ein Bewegungssegment). Dabei kommt es zu einem Knorpelabbau (Gelenkspaltverschmälerung) an den kleinen Gelenken, den sogenannten Facettengelenken, zwischen den einzelnen Wirbeln. Dies kann mit erheblichen Bewegungseinschränkungen (unregelmäßige Gelenkflächen) und Schmerzen verbunden sein, weshalb die Spondylarthrose zu den häufigsten Ursachen gehört, warum (ältere) Menschen einen Arzt aufsuchen.

 

Diagnose

Beim Verdacht auf eine Spondylarthrose wird der Arzt vor allem bildgebende Diagnostik anwenden – also z.B. Röntgenuntersuchungen, eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztherapie (MRT). Dadurch kann die Diagnose einer degenerativen Wirbelsäulenerkrankung ausgeschlossen bzw. bestätigt werden. Außerdem können auf die Weise verschiedene mögliche Krankheitsbilder voneinander abgegrenzt werden.

 

Konservative Therapie

Soweit möglich, werden Spondylarthrosen konservativ behandelt. Eine besonders große Bedeutung kommt dabei der Physiotherapie zu, um die Körperhaltung zu optimieren, die Bemuskelung zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.

 

Rumpf-Orthesen kommen heutzutage nicht mehr oder sehr selten zur Anwendung.

 

Wärme (Heizkissen oder -pflaster, Infrarot usw.) kann bei chronischen Schmerzen, insbesondere bei Muskelverspannungen, Linderung verschaffen. Tritt als Folge der Arthrose allerdings ein entzündlicher Prozess oder eine akute Schwellung auf, sollte der Bereich gekühlt werden. Massagen können ebenfalls äußerst hilfreich sein, da sie die Durchblutung fördern und Muskelverspannungen lösen. Weitere Möglichkeiten sind Akupunktur, Ultraschall-, Elektro- und Hydrotherapie.

 

Medikamentös kommen Salben, Cremes, Gels, Schmerzmittel zum Einnehmen und verschiedene Injektionen zum Einsatz.

 

Am erfolgversprechendsten ist es grundsätzlich, die geeigneten Therapien zu kombinieren.

 

Chirurgische Therapie

Sollten die konservativen Therapien keinen Erfolg mit sich bringen, kann eine Operation erwogen werden.

 

Je nach genauem Krankheitsbild gibt es mehrere mögliche Operationsmethoden:
Bei einer sogenannten Laminektomie werden knöcherne Zubildungen aus dem Wirbel entfernt. Dies dient meist dazu, eingeklemmte Nerven im Wirbelkanal unmittelbar zu entlasten.

 

Die Facettengelenks-Koagulation bezeichnet das Veröden sensibler Nerven, die die betroffenen Wirbel versorgen. Durch die Verödung wird die Schmerzweiterleitung blockiert.

 

Eine Verschraubung mit einem dynamischen Implantat kommt vor allem bei einer sehr instabilen Wirbelsäule infrage. Bei diesem Eingriff werden bewegliche Anteile der Wirbelsäule miteinander verschraubt, ohne dass die Mobilität hinterher wesentlich eingeschränkt ist.

 

Eine Fusion oder Spondylodese bezeichnet die feste Verschraubung zweier Wirbel miteinander – also eine Gelenksversteifung. Aufgrund der daraus resultierenden Bewegungseinschränkung wird sie in der Regel als letzte Option angewandt, um die durch eine weit fortgeschrittene Spondylarthrose verursachten Schmerzen zu beheben.

 

Soweit möglich, erfolgt die Operation minimalinvasiv. Auf die Weise werden das Komplikationsrisiko, die Gewebeverletzungen und die Dauer der Wundheilung minimiert.

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Dr. med. Jannis Löchel

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Ursachen der Spondylarthrose

Die Spondylarthrose ist eine chronische Verschleißerscheinung der Gelenke, die vor allem im fortschreitenden Alter sowie bei langfristiger Über- oder Fehlbelastung auftritt. Die Regenerationsfähigkeit des Knorpels reicht dann früher oder später nicht mehr aus, um die belastungsbedingte Abnutzung zu kompensieren. Das Knorpelgewebe nimmt ab und verliert an Elastizität, die Oberfläche wird rau und empfindlich.

 

Grundsätzlich ist die Spondylarthrose eine nicht-entzündliche Erkrankung – jedoch kann sie während ihres Voranschreitens eine zusätzlich Entzündung des Gelenks auslösen. Bereits im Alter von 40 Jahren leidet jeder Zweite an einer degenerativen Wirbelsäulenerkrankung. Besonders häufig ist dabei die Lendenwirbelsäule betroffen. Übergewicht, rückenbelastende Berufe, übermäßig oder falsch ausgeführte Bewegungen beim Sport, eine generelle Fehlhaltung beim Sitzen und Gehen sowie angeborene Wirbelsäulenverkrümmungen erhöhen das Risiko, an einer Spondylarthrose zu erkranken, deutlich. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Gicht führen zu einer erhöhten Beanspruchung des Knorpelgewebes und wirken daher begünstigend auf die Entstehung der Erkrankung.

 

Ein Gelenk befindet sich dort, wo zwei Knochen miteinander verbunden sind. In beweglichen Gelenken sind beide Knochenenden von einer elastischen Knorpelschicht überzogen und die Verbindungsstelle wird von einer flüssigkeitsgefüllten Gelenkkapsel umgeben. Dadurch wird verhindert, dass die Knochen aneinander reiben, was mit Schmerzen und fortschreitendem Verschleiß verbunden wäre. Die langfristige Über- oder Fehlbelastung eines Gelenks führt zu einem fortschreitenden Abbau des „puffernden“ Knorpelgewebes. Darauf reagiert der Körper mit der vermehrten Bildung von Knochengewebe (Spondylophyten, subchondrale Sklerosierung) im Gelenk. Es kommt zu einer Versteifung und zunehmenden Schmerzhaftigkeit des Gelenks. Insbesondere das Zusammenwirken mehrerer Ursachen fördert die Entstehung einer Spondylarthrose.

 

Symptome der Spondylarthrose

Häufig machen sich Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium der Spondylarthrose bemerkbar. Meist treten zunächst Muskelverspannungen und Schmerzen im betroffenen Areal auf. Wenn die Umbauprozesse und knöchernen Zubildungen (Spondylophyten, subchondrale Sklerosierung) im Gelenk fortschreiten, können sie zu einer Einengung des Wirbelkanals und somit zur Kompression der Nerven führen. In diesem Fall können die Schmerzen auch in andere Körperregionen ausstrahlen – beispielsweise in die Beine und das Gesäß, wenn die Lendenwirbelsäule betroffen ist, oder in die Arme, wenn die Erkrankung an der Halswirbelsäule auftritt. Auch ein „Kribbel“- oder Taubheitsgefühl ist durch die Druckbelastung auf die Nerven möglich. Die Verknöcherung des Gelenks schränkt die Beweglichkeit der Wirbelsäule ein: Betroffenen fällt es z.B. zunehmend schwerer, sich zu bücken oder zur Seite zu neigen.

 

Weitere Empfehlungen

Sport und Bewegung sind grundsätzlich eine gute Möglichkeit, Beschwerden durch degenerative Gelenkserkrankungen vorzubeugen bzw. sie zu lindern. Allerdings gilt dies nur für gelenksschonende Aktivitäten wie beispielsweise Schwimmen und Wandern. Sportarten, bei denen „harte“, abrupte Bewegungen ausgeführt werden oder die Gelenke regelmäßigen Stoßbelastungen ausgesetzt sind, bewirken hingegen eher das Gegenteil! Übergewichtige Patienten profitieren von einer Reduktionsdiät, da die Wirbelsäule anschließend weniger Last zu tragen hat.

 

Prognose

Die Erkrankung ist grundsätzlich nicht heilbar. Allerdings können die beschriebenen Therapien dazu beitragen, das Voranschreiten der Erkrankung erheblich zu verzögern und Beschwerden effektiv zu lindern. Ein konsequentes Befolgen des Therapieplans sowie das Einhalten allgemeiner Ratschläge zur Kräftigung und Entlastung der Wirbelsäule sind die beste Möglichkeit, längerfristig beschwerdearm oder sogar -frei zu leben.

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